Mittwoch, 26. November 2014

Hof

Fränk. Saale


mildes Klima, Blüten im November
schönste Landschaft


Eigentlich sollte es mit jeder Flügelumdrehung in der Kasse klingeln, aber wenn das mit dem schwachen Wind so weitergeht, dann gib es bei zukünftigen Touren nur noch Wasser und Brot statt Cappuccino und Cheesecake.
bester Kuchen


Obsttag für die Gesundheit
blaueste Stadhalle
Cola nicht vom Ami-Monopolist
beradelte Länder

Sonntag, 9. November 2014

Wieder Daheim, Rückblick

Der Flug war lang und anstrengend, aber Hauptsache das Radl ist unbeschädigt angekommen. Qatar-Airways ist echt zu empfehlen, trotz Islam wird großzügig Alkohol angeboten und das Essen war ausgezeichnet.

Mit dem Zug zum Familienbesuch nach Niederbayern, ich steig in Birnbach aus, radle los und bin schockiert: Alle Autofahrer kommen mir auf der falschen Straßenseite entgegen! Es dauert einige Sekunden, dann wird mir klar, dass ich mich nach viereinhalb Monaten in Ländern mit Linksverkehr jetzt wieder darauf einstellen muss, auf der rechten Straßenseite zu fahren.
Bei Alten Weißbräu krieg ich, was ich in ganz Afrika nicht zu Essen bekommen könnte, Dampfnudel mit Holunderspritzer.

Zu Abschluss ein Rückblick auf die Tour und die Erfahrungen daraus:



Klima: Die Zeitplanung, im dortigen Winter und Frühling (südlich des Äquators genau umgekehrt zu uns) durch das südliche Afrika zu radeln, war genau richtig. Bei Morgentemperaturen um die Null Grad in Namibia und auch sonst oft recht niedrigen Temperaturen habe ich zwar das Gefühl, mehr gefroren als geschwitzt zu haben, doch gegen Kälte lässt sich einfacher was machen als gegen Hitze.
Und die Ankunft in Südafrika war wie geplant genau zum Zeitpunkt der Blumenblüte.

Land und Leute: Keinerlei Probleme mit den Einheimischen, die Leute in Malawi waren besonders nett und hilfsbereit. Lediglich in Mosambik hatte ich das Gefühl, beim Einkaufen über den Tisch gezogen zu werden mit extrem überhöhten Touristenpreisen.
Problematisch war der Geldwechsel an den Grenzen, da die Banken im Einreiseland nicht bereit sind, das Geld des Nachbarlandes zu wechseln. Also ist man gezwungen, an der Grenze bei den Geldwechslern zu tauschen. Doch diese Typen sind fast alle Verbrecher und arbeiten mit allen Tricks, um einen zu betrügen. Einer von vielen Tricks dabei ist, einem das Wechselgeld hinzuzählen, es nochmals in die Hand zu nehmen, kurz abzulenken oder von einem Bandenmitglied ablenken zu lassen und später stellt man fest, dass man einige Geldscheine zu wenig erhalten hat.

Verkehr: Auf der von mir gewählten Route keine Probleme, allerdings bin ich lieber eine Woche lang auf Piste gefahren als auf der stark befahrenen und engen Straße Daressalam-Mbeya. In den meisten Ländern armutsbedingt nur wenig Verkehr (Radlerland Malawi) und an Radfahrer gewöhnte, meistens rücksichtsvolle Lkws. Gute Pisten in Namibia und in Südafrika sehr gute Teerstraßen mit meist breitem Seitenstreifen. Insgesamt Glück gehabt und keinen Unfall.

Gesundheit: In einem Hotelrestaurant in Südafrika hab ich wohl etwas Verdorbenen gegessen, der folgende Durchfall war nur mit Antibiotika zu beheben.
Die  Malariagefahr war im trockenen Winter relativ gering, abends lange moskitodichte Kleidung und ein Repellent auf die ungeschützten Hautstellen sowie Schlafen unter Moskitonetz. In den einfachen Unterkünften hatten die Moskitonetze oft Löcher, die ich so gut wie möglich verschlossen und einmal sogar mein Zelt im Zimmer aufgebaut habe. Da man trotzdem manchmal gestochen wird, hab ich Glück gehabt und keine Malaria gekriegt. Für den Fall hatte ich ein wirksames Malariamedikament dabei, aber nicht dauernd eingenommen (stand-by).
Gelegentliche Sitzprobleme konnten mit Cremes behoben werden.
Mehrmals haben mich beim Radeln Tsetse-Fliegen angegriffen (welche gerne auf Bewegtes und Staubaufwirbelndes losgehen) und mehrfach gestochen, da man sich gegen diese Biester kaum wehren kann, da sie schneller fliegen als man radeln kann, durch die Kleidung hindurch stechen und sich von Repellents nicht ausreichend abschrecken lassen. Aber, gähn, die Schlafkrankheit hat mich wohl nicht erwischt.

Tierwelt: Wildtiere gibt in den meisten Ländern nur noch in Schutzgebieten. In dicht bevölkerten Ländern wie Malawi und Sambia schießen die Jungs mit ihre Steinschleudern auf alles Essbare und selbst Vögel sind kaum noch zu sehen.

Radl: Auch wenn die übliche Empfehlung lautet, für eine solche Tour einen Stahlrahmen ( angeblich von jedem Dorfschmied schweißbar)) und keinerlei Federung ( angeblich anfällig) zu verwenden,
Ich hatte mit meinem vollgefederten Alu-Radl keine Probleme und kann es nur empfehlen. Heutige Stahlrahmen haben so dünne Rahmenrohre, dass sie nur noch von Spezialisten geschweißt werden könnten  und Alurahmen sind inzwischen genau so bruchfest wie Stahl. Lediglich von Carbonrahmen würde ich die Finger lassen. Bezüglich Federung, selbst wenn die Federgabel oder der Dämpfer versagt, dann kann man trotzdem noch weiterfahren und die von mir verwendete Parallelogramm-Federgabel ließe sich mit einfachen Mitteln zu einer Starrgabel umbauen. Um so mehr Piste, um so mehr spricht für ein Fully, wobei leider nur wenig Reiseräder vollgefedert angeboten werden.
Bestens bewährt haben sich die von  mir verwendeten Reifen. Vorne ein Conti Topcontact und hinten ein Schwalbe Marathon Mondial, nach 12700 km noch ausreichend Profil und keine !!! Reifenpanne außer einem halb ausgerissenen Schlauchventil, wobei ich allerdings immer sehr auf Glasscherben geachtet habe.
Probleme gab es nach 7000 km mit der sich lockernden Clavicula-Carbonkurbel, welche meiner Meinung nach in der Version mit nur einer Befestigungsschraube eine Fehlkonstruktion darstellt.
Das ansonsten einzige Problem mit dem Radl war ein gerissenes Bremskabel, welches aber in einem kleinen Städtchen ersetzt werden konnte (seltsamerweise nicht in dem Geschäft, wo Räder verkauft wurden, sondern im Eisenwarenladen).
Bestens bewährt hat sich wiederum die Rohloff-Schaltung (mit der zur Rohloff-Nabe passenden Felge Rigida Andra 30 keinerlei Speichenprobleme).


Nach der Tor ist vor der Tour! Im Januar ist die nächste Tour geplant, das noch fehlende Stück Afrika von Ägypten nach Khartoum.



Dienstag, 4. November 2014

RSA, Johannesburg-Soweto-Stadttour

Was macht man an einem Regentag? Eine Stadttour durch Johannesburg und Soweto (south-west township). Und die war interessant und ergreifend, vor allem das Apartheid-Museum (mit Fotoverbot). Zuletzt kam noch die Sonne raus und vom höchsten Wolkenkratzer Afrikas, dem Top of Africa, 220m hoch, bot sich ein gigantischer Blick über die kriminellste Stadt Afrikas. Das benachbarte Carton-Hotel ist seit fast 20 Jahren geschlossen, weil die Sicherheit nicht garantiert werden konnte und letzte Woche wurde ein Fussballidol bei einem Überfall erschossen. Aber angeblich hat sich die Sicherheitslage deutlich verbessert, seitdem viele Überwachungskameras installiert wurden. Trotzdem verlassen noch immer viele weiße Südafrikaner dieses Land, weil es ihnen zu gefährlich ist.

Villenviertel in Soweto

Bergarbeiter-Siedlung

Hüttensiedlung


Wasserhahn für 50 Familien

pro Hütte ein Chemie-Clo

Kindergarten

Kindergärtnerin

ehem. Kühltürme

Abfallverwerter

Mandelas Wohnhaus

Orlando-Stadium










mittiger Turm ist Top of Africa
es reicht

Sonntag, 2. November 2014

RSA, Johannesburg

Die Anfahrt zur größten Stadt Südafrikas war wenig interessant, Rinderfarmen, Maisfelder,einige Game-Farmen, Bergwerke, Abraumhalden, Kohlekraftwerke. Gestern dann Vorstädte und den Flughafen umrundet auf der Suche nach einem Backpacker. Nicht gefunden, dafür ein Guesthouse mit gutem Zimmer und sehr gutem Frühstück. Heute rein ins Getümmel, durch die wilden Siedlungen wollte ich nachts nicht radeln, aber tagsüber kein Problem und auch der Verkehr nicht so schlimm. Und Johannesburg, ich bin grad mittendrin, zeigt sich mit dem Nebeneinander von Verfall und Moderne.














Das Rausradeln aus der 2-Millionen-Stadt war trotz Stadtplan nicht so einfach, da viele Straßennamen afrikanisiert wurden, im Stadtplan aber noch die alten Namen standen. Aber ich bin rausgekommen und habe auch einen Backpacker entdeckt, was auch nicht einfach war, da ihn in Boksburg (einer Vorstadt) niemand kannte, die Hausnummern nicht der Reihe nach waren und weder am Gebäude noch sonstwo aus Sicherheitsgründen irgendein Hinweis vorhanden war, dass sich hinter dem Tor ein Backpacker befindet. Erst eine benachbarte Tankstelle gab mir dann den entscheidenden Tipp.